Endoskopische Kastration

Endoskopische Kastration

Die endoskopische Kastration ist eine minimal invasive Operations Methode (Schlüssellochchirurgie) welche innerhalb der letzten Jahre auch in der Veterinärmedizin immer weiter entwickelt wurde. 

Wir arbeiten mit der LAPspay® Single Portal Technik welche es uns
ermöglicht eine Entfernung der Eierstöcke (Ovariektomie) über nur einen kleinen Schnitt knapp hinter dem Nabel (ca 1,2-1,5cm) durchzuführen.
Durch diesen kleinen Zugang wird das Laparoskop welches sowohl die Hochleistungskamera als auch einen Arbeitskanal enthält eingeführt. Die Kamera mit integrierter Lichtquelle stellt die inneren Strukturen des Bauchraumes auf einem Monitor vergrößert dar, was eine größere chirurgische Präzision ermöglicht und zu weniger Komplikationen führt.
Die vergrößerte Ansicht der Befestigung der Eierstöcke (Ligamentum suspensorium und Ligamentum ovarii proprium) und der Blutgefäße ermöglichen es, beides vorsichtig zu schneiden und zu kauterisieren.
Der kleine Schnitt wird genäht und die Hündin darf in der Regel kurz darauf mit
Ihrem Besitzer nach Hause.


Unzählige Studien kamen bislang zu dem Schluss, dass endoskopische Kastrationen weniger chirurgischen Stress und weniger postoperative Schmerzen und Komplikationen verursachten als herkömmliche „offene“ Kastrationen.

 

Ablauf

Meist empfehlen wir die Kastration ca 2 ½ bis 3 Monate nach der ersten Läufigkeit durchzuführen. Aufgrund der physiologischen Scheinträchtigkeit bei Hunden kommt es bei einer Kastration zu früh nach der Läufigkeit sehr häufig zur Milchbildung und dadurch oft zu Problemen.
Wir führen bei allen bei und kastrierten Tieren eine Voruntersuchung durch um den bestmöglichen Zeitpunkt und die für Ihr Tier bestmögliche Operationsmethode zu bestimmen und zu besprechen. Im Zuge der Voruntersuchung wird der derzeitige Zyklusstand mithilfe eines Scheidenabstriches bestimmt und ein Ultraschall von Gebärmutter und Eierstöcken durchgeführt um eventuelle Pathologien im Vorfeld zu erkennen. 

Auch werden der generelle Gesundheitszustand Ihres Tieres und dadurch die Narkosefähigkeit ermittelt. Im Zuge dessen werden auch ein paar Tropfen Blut abgenommen um ein präoperatives Blutbild zu erstellen.

Die endoskopische Kastration Ihrer Hündin wird in Vollnarkose durchgeführt. Während Ihr Hund in Ihrer Gegenwart sanft einschläft, werden die letzten Vorbereitungen im OP getroffen. Sobald ihre Hündin schläft wird sie in die OP-Vorbereitung gebracht, wo vor der Operation zunächst sterile Bedingungen geschaffen werden und die Narkose vertieft wird. Das OP-Feld wird von Haaren befreit, gesäubert und desinfiziert. Dies ist – genau wie auch beim Menschen – überaus wichtig, um Infektionen zu vermeiden.


Über einen sogenannten Trokar (Kanal für das Endoskop) wird Gas (Kohlenstoffdioxid) in den Bauchraum eingeleitet. Dadurch wird genügend „Platz“ erzeugt, um anschließend bessere Bewegungsfreiheit für Endoskop und Instrumente zu haben, keine umgebenden Organe zu beschädigen und eine uneingeschränkte und genaue Übersicht über das Innere des Bauchraums Ihres Hundes schaffen zu können. So können auch Organe wie Leber, Magen, Darm, Milz etc. beurteilt werden.

Mithilfe von Instrumenten werden dann beide Eierstöcke entnommen. Die verbleibenden Stümpfe und die Bauchhöhle werden nochmals auf
Blutungen kontrolliert. Danach werden das Endoskop und der Trokar entfernt und
das Gas abgelassen. Der kleine Schnitt wird vernäht, nachdem die Operation
beendet ist. Meist verwenden wir selbstauflösendes Nahtmaterial und vernähen
ohne sichtbare Fäden damit die Hündin sich diese nicht selbst entfernen kann
und wir Ihnen das Fädenziehen ersparen können. 

Nach der meist kurzen
Eingriffsdauer einer Endoskopie wacht Ihre Hündin aus der Narkose auf und kann
in der Regel sobald sie wieder komplett wach ist mit Ihnen nach Hause gehen.

Auch wenn es sich um eine sehr sichere und sanfte Operationsmethode handelt, empfehlen wir Ihnen trotzdem die Hündin währen der ersten Tage nach der Operation ruhig zu halten und die Wunde täglich zu kontrollieren!