Pyometra

Pyometra

Die eitrige Gebärmutterentzündung (Pyometra) ist eine lebensbedrohliche Erkrankung unkastrierter Hündinnen. Sie entsteht durch das Wechselspiel der Sexualhormone während des physiologischen Geschlechtszyklus. Ältere Hündinnen (> 6 Jahre) die schon mehrere Zyklen durchlaufen haben und deren Endometrium (innere Auskleidung der Gebärmutter) dadurch schon chronisch verändert sein kann (HGCE – glandulär zystische Hyperplasie des Endometriums), sind häufiger als junge Hundebetroffen..

Pathogenese:

Während der Läufigkeit (Östrogeneinfluss) ist der Muttermund geöffnet und Keime aus der Vagina können in die Gebärmutter vordringen. Der mit Abstand am häufigsten isolierte Keim ist Escherichia coli, eine fakultativ pathogenes Bakterium das normalerweise im Darm vorkommt. Am Ende der Läufigkeit schließt sich unter Progesteroneinfluss der Muttermundund die lokale Immunabwehr wird herabgesetzt wodurch es (speziell bei bereits chronisch veränderter Schleimhaut) zu einem Wachstum der Bakterien und damit zur Vereiterungkommt.

Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu einer bakteriellen Streuung über die Blutgefäße (hämatogen) oder Lymphgefäße (lymphogen) in den Organismus, was zu einer Sepsis führen kann. Wird der Druck in der Gebärmutter zu groß,kann dies zu einer Uterusruptur (Platzen der Gebärmutter) mit anschließender Peritonitis (Bauchfellentzündung) führen.

Symptome:

Die Pyometra entsteht meist 6-8 Wochen nach Ende der Läufigkeit und fällt oft leider erst im fortgeschrittene Stadium auf. Die häufigsten Symptome sind:

  • Reduziertes Allgemeinbefinden / reduzierte Futteraufnahme – eventuell mit erhöhter Körpertemperatur
  • Vermeintliche Lahmheit oder Verdacht auf Rückenschmerzen
  • Vermehrter Harnabsatz / vermehre Wasseraufnahme (Polyurie/Polydipsie)
  • Vaginaler Ausfluss – schleimig rötlich, bräunlich bis eitrig (nur bei geöffnetem Muttermund!)
  • Vergrößerung des Bauchumfanges
  • Vermehrtes Belecken des Anogenitalbereichs eventuell gefolgt von Durchfall und Erbrechen

Diagnose:

Die Diagnose kann mit Hilfe eines Scheidenabstrichs und einer Ultraschalluntersuchung eindeutig gestellt werden. Eine Blutuntersuchung ist ebenfalls angeraten.

Therapie:

Therapie der Wahl ist die sofortige Ovariohysterektomie, sprich  die operative Entfernung von Gebärmutter und Eierstöcken. Von dem Versuch einer konservativen, medikamentösen Therapie ist meist abzuraten, diese sollte nur in Ausnahmefällen in Betracht gezogen werden.